Veranstaltungskalender
Ausstellung im Schloss - SUSANNE WADLE
Vernissage: 06.07.2025, 11.00 Uhr
Schloss – Roter Saal
SUSANNE WADLE
1966 geboren
1986-94 Studium der Bildenden Kunst und Geografie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
1992 Ecole Nationale Superieure d´Art, Dijon, Frankreich
1993/94 Erstes Saatsexamen in Fach Bildende Kunst, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
1994-97 Studium der Bildhauerei bei Prof. Harald Klingelhöller, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1997/98 Meisterschülerin, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1996-2004 Atelier in Mainz im Atelierhaus Waggonfabrik
Lebt und arbeitet in Landau
Ein Stürmen und Drangen der Sinne
Wie die Worte eines Satzes in der Dichtkunst bilden Susanne Wadles Kunstkomponenten (Skulptur, Objekt, Foto, Video) eine neue Ganzheit. Wie in der Sprachgestaltung gehören auch zu ihren Rauminstallationen Mehrdeutigkeit und Vieldimensionalität. Der Betrachter erhält einen großen „Spielraum“.
Der menschliche Körper steht im Zentrum des Ganzen. Zur wahren Beschaffenheit des Körperlichen vorzudringen, scheint mir das Ziel Susanne Wadles zu sein.
Scharfsinnig beobachtet sie das Verhältnis von Ich (Vernunft) zum Körper (Sinnlichkeit). In ihrer Kunst hält sie die Stadien ihrer Beobachtungsreisen fest.
Dabei gründet ihre Vorgehensweise nicht auf Vernunft, sondern in Empfindung, Begeisterung und Inspiration, den Maximen des Sturm und Drang. Ihre Werke besitzen eine extreme sinnliche Qualität, die den Betrachter ersuchen und fühlen und vernunftgesteuerte Analysen zum Scheitern verurteilen lassen.
Als Beobachterin mit äußerst scharfer Wahrnehmung geht es ihr nicht um Fiktion, sondern um Realität. So spielerisch und surreal ihre Rauminstallationen auch wirken, so deutlich ist doch ihrer Kritik des Verlustes der Sinnlichkeit unserer Zeit.
Ihre künstlerische Stellungnahme ist jedoch weniger belehrend und pädagogisch, sondern in poetischer Weise hoffnungsvoll. Aber durch was fühlen wir uns so schockiert? Leise klingen warnende Rufe vor einem Verlust an Wärme, die uns unter die Haut gehen. Spielen wir in Susanne Wadles Spiel mit, gibt es vielleicht eine Rettung. Oder ist alles Ironie?
Ingrid Bürgy—de Ruijter